Irgendwann erwischt es auch dich. Egal wie stark du bist. Egal wie energiegeladen, motiviert und fokussiert. Egal wie viel Gas du gibst, wie lange du arbeitest, wie hart du kämpfst. Irgendwann stehst du vor einem Problem, das du nicht lösen kannst. Vor einem Ziel, an dem du immer wieder scheiterst. Vielleicht schaffst du es nicht, endlich diese verdammten 10K € im Monat zu knacken. Vielleicht sind es attraktive Frauen, die dir das Herz in die Hose rutschen lassen. Vielleicht sitzt du eines Tages da, schaust die Wand an und kannst nicht mehr aufstehen.
Irgendwann kommt der Punkt, an dem du alleine nicht mehr weiterkommst. Das ist der Punkt, an dem du eine folgenschwere Entscheidung triffst – und ein Coaching buchst. Ein Coaching, das höchstwahrscheinlich nicht nachhaltig funktioniert.
In diesem Artikel wirst du lernen, warum die meisten Coachings nicht nachhaltig wirken können und wie du trotzdem eine gute Entscheidung triffst.
Coaching klappt doch eigentlich, oder?!
Als Coach habe ich tausende Menschen begleitet. Jahrelang gab ich ein Coaching nach dem anderen, löste Probleme und ein Kunde nach dem anderen ging zufrieden nach Hause. Nur um einige Monate später mit einem ähnlichen Problem wiederzukommen.
Zunächst war ich verwirrt. Dann frustriert. Für jeden meiner Kunden hatten wir eine gute Lösung gefunden. Konkrete To Dos definiert. Klare Ziele gesetzt. Warum kamen sie dann wieder?
Ich tat das, was die meisten Coaches tun, wenn ihr Coaching nicht funktioniert: Ich gab die Verantwortung ab. An mir konnte es nicht liegen. Meine Lösungen waren schließlich gut, das hatten ja meine Coachees selbst gesagt! Die Umsetzung war also das Problem. Das musste es sein. Die Kunden setzten einfach nicht konsequent genug um. Puh, Glück gehabt.
Und so beruhigte ich mich für einige Zeit, bis mich ein erfolgreicher Unternehmensberater auf den Gedanken brachte, der meine Arbeitsweise für immer verändern und die Effektivität meines Coachings, meiner persönlichen Weiterentwicklung und meines Business vervielfachen sollte.
Die richtigen Zutaten für Wachstum
Doch beginnen wir am Anfang. Reisen wir ins Jahr 1849 zu einem Mann, der unser aller Leben wie kaum ein anderer verändert hat. Zu Justus von Liebig.
Justus von Liebig beobachtete das Wachstum von Pflanzen und erkannte, dass jede Pflanze nur so lange wächst, wie sie alles hat, was sie braucht. Fehlt ihr etwas, zeigt sie bestimmte Symptome: sie hört z.B. auf zu wachsen, die Blätter hängen herunter und werden braun. Bis hierhin noch nicht spektakulär.
Justus von Liebig fand außerdem heraus, dass, obwohl es mehrere Symptome geben kann, einer Pflanze zu einem gegebenen Zeitpunkt immer nur eine Sache fehlt. Wenn man diese eine Sache, diesen Engpass findet und löst, erholt sich die Pflanze und wächst von allein weiter. Findet man ihn nicht, stirbt sie. In der Praxis heißt das: Wenn es deiner Zimmerpflanze an Wasser fehlt, kannst du so viel düngen, wie du willst.
Bereits als Kind hatte Justus von Liebig einige schwere Hungersnöte miterlebt. Vielleicht war das der Grund, warum er nach dem Engpass der Pflanzen auf den Feldern suchte. Er fand heraus, dass dieser Engpass nicht Wasser, das Wetter, der richtige Pflug oder der perfekte Zeitpunkt der Aussaat war, sondern Phosphat.
Um diesen Engpass zu lösen entwickelte er – einen Dünger. Den Phosphatdünger, den wir heute noch auf den Feldern verwenden. Mit Hilfe der Konzentration auf den Engpass schaffte er etwas, das die Menschheit zuvor in weit über 10.000 Jahren Ackerbau nicht geschafft hatte: Er besiegte den Hunger.
Dank eines einfachen Düngers erhöhten sich in den nächsten Jahrzehnten die Ernteerträge so sehr, dass Hungersnöte seitdem in den meisten Teilen der Welt Geschichte sind.
Hin und wieder kann der richtige Gedanke das Leben von Millionen von Menschen retten.
Zurück zu dir.
Coaching muss den echten Engpass finden
Dieses Prinzip der Engpassorientierung lässt sich auf jedes lebende und wachsende System übertragen. Auf Unternehmen bezogen nennt man das engpasskonzentrierte Strategie.
Doch auch wir Menschen sind lebende und wachsende Systeme. Körperlich wachsen wir ab einem gewissen Alter zwar nicht mehr (den Bauch vielleicht ausgenommen). Intellektuell, spirituell und auch in unserem Business entwickeln wir uns jedoch lebenslang weiter.
Es sei denn… wir stoßen an einen Engpass. Einen Engpass, der sich in verschiedenen Symptomen äußert. Meist Probleme oder „Herausforderungen“ genannt.
Und was machen wir Unternehmer, wenn wir auf ein Problem haben? Wir lösen es. Nicht jammern, machen! Nicht denken, loslegen. Und damit statt nach dem Engpass zu suchen, die Symptome behandeln.
Würde dir der Coach, dem du in Social Media folgst, empfehlen, die braunen Blätter deiner Zimmerpflanze doch einfach wieder grün anzumalen, würdest du ihn mit einem Kopfschütteln deabonnieren.
Empfiehlt dir der gleiche Coach, gegen deinen Stress zu meditieren, weil das das Gehirn trainiert (tut es wirklich) und deine fehlende Energie morgens mit einer Morgenroutine zu kurieren (klappt eher nicht), kaufst du seinen Onlinekurs.
Statt den Engpass zu identifizieren, suchen wir nach Büchern, Kursen und Coachings, die unsere Symptome behandeln.
Und weil man beim Meditieren ja immerhin etwas für sich tut und eine Pflanze mit hochgebundenen und kunstvoll angemalten Blättern zumindest erstmal wieder gut aussieht, sind wir zufrieden. Passt alles wieder, Problem gelöst, danke für das Coaching, hier dein Testimonial.
Bis der Stress einige Monate später wieder auftaucht, vermutlich sogar zusammen mit seinen Freunden: Einer endlosen To Do-Liste, einer lähmenden Energielosigkeit und ständigen Konflikten in der Beziehung.
Mist.
Was nun? Ganz einfach:
Kauf und lies ein Buch zum Thema Zeitmanagement, dann wird das mit der To Do Liste.
Trink noch etwas mehr Kaffee und motiviere dich, indem du in deinen Pausen die Konkurrenz auf Instagram abcheckst.
Lade dir Tinder herunter. Natürlich nur, um schon mal Alternativen zu checken, falls es mit der Beziehung so weitergeht.
Ach ja, und du brauchst noch unbedingt eine Rolex. Die löst natürlich keines deiner Probleme aber zeigt dafür allen, dass es bei dir läuft!
Dann genieße die Erstverbesserung und kaufe ein paar Wochen später das nächste Buch, trink noch mehr Kaffee, such dir eine neue Freundin und ersetze die Rolex durch eine AP.
Okay, Spaß beiseite. Fokussiere dich von Anfang an auf den Engpass.
Der Kern des Problems
In unserem Beispiel könnte der Engpass lauten: „Ich habe Angst, eine wichtige Chance zu verpassen.“
Weil du das große Ding nicht verpassen willst, nimmst du ständig neue Projekte an. Die neuen Projekte führen zu deiner endlosen To Do-Liste. Die wiederum führt zu Stress und langen Arbeitszeiten. Die langen Arbeitszeiten und der ständige Druck führen dazu, dass du nicht abschalten kannst und kaum noch Zeit und Energie für deine Partnerin übrig hast. Was die ständigen Konflikte verursacht, die wiederum euer beider Oxytocin-Level in den Keller fallen lassen. Was dazu führt, dass ihr nur noch genervt voneinander seid und beide genau wisst, dass der andere schuld an allem ist.
Und damit sind wir beim Engpass. Die entscheidenden Momente in deinem Leben sind die, in denen du NEIN sagen könntest. Nein zu neuen Projekten. Zu neuen Aufgaben. Neuen Chancen. Neuen Erlebnissen. Was du aber nicht tust, weil da diese kleine Stimme in dir sagt: „Das könnte das nächste große Ding sein!“
Und weil du dieser kleinen Stimme in deinem Kopf nicht entkommen kannst, sagst du immer wieder ja. Und deshalb gehst du langsam vor die Hunde.
Auf einmal ist es einfach. Du hast deinen wirklichen Engpass gefunden. Statt einem Berg an Problemen hast du nur noch eins: Nein sagen. Zu der kleinen Stimme im Kopf und zu anderen. So kann Coaching funktionieren.
Jetzt kannst du eine gute Entscheidung treffen und investieren. In ein Buch zum Thema, ein Wochenende für dich, in der du dir über deine Prioritäten klar wirst, einen Onlinekurs oder in ein Coaching.
Und diesmal kann es wirklich funktionieren.
Willst du mehr zur Engpassanalyse, zum Coaching und zur Funktion deines Gehirns erfahren? Dann melde dich gerne unter www.floriankempkes.de.
Florian Kempkes
Florian Kempkes ist Sozialwissenschaftler, Jiu Jitsu-Schwarzgurt, bekennender Autodidakt, Buchautor, ehemaliger Universitätsdozent und Genießer des Lebens.
Er gewann mehrere nationale Titel im Brazilian Jiu Jitsu, leitete eine Kampfsportschule und machte sich bereits im Alter von 23 Jahren als Trainer für Führungskräfte selbstständig. Seitdem las er unzählige Studien über Glück, Glückshormone und das Gehirn, schrieb ein Buch darüber und startete ein eigenes Glücksexperiment. Er arbeitete als Dozent für zwei Hochschulen, coachte Hunderte Führungskräfte und Unternehmer und bekam bereits im Alter von 26 Jahren den schwarzen Gürtel verliehen.
In seiner Arbeit kombiniert er auf einzigartige Weise wissenschaftliche Erkenntnisse und jahrelange Erfahrung mit Techniken aus Kampfsport und Coaching.
Sein Credo: Glückliche Unternehmer verändern die Welt.